Hamas beginnt Krieg gegen Israel

Der heutige Tag, der Samstag bzw. Shabbat und dem religiösen Feiertag „Simchat Tora“ in Israel, begann mit Nachrichten, u.a. in der Frankfurter Rundschau und der BILD, die mein Gefühlszentrum zunächst nicht annehmen wollte. Alles sträubte sich dagegen, dass seit den Morgenstunden über 2200 Raketen seitens der Hamas vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert wurden, Terroristen auf israelischem Gebiet Menschen ermordeten und Geiseln nahmen.

Der heutige Tag war sehr traurig und war davon geprägt, mit Freunden und Bekannten in Israel in Kontakt zu treten und zu fragen, ob sie in Sicherheit sind. In meiner Chat-Gruppe mit Personen, die wie ich Ivrit lernen, drehte sich heute alles um die Frage, wie es Familienangehörigen und Freunden geht und was über persönliche Kontakte über die Lage in Israel bekannt ist.

Was soll ich noch schreiben? Durch persönliche Kontakte rücken die Ereignisse in Israel, das ich nach einem 10-tägigem Urlaub erst im August wieder verlassen hatte, ganz nah an mich heran.

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Heute ist der 19.11.2023. Ich habe überlegt, wie ich diesen ersten Beitrag zum bestialischen Überfall auf Israel betiteln soll. Es fiel mir nichts ein, was mir passend erschien. Ich habe seit diesem Tag, an dem so viele Menschen ermordet, gefoltert, vergewaltigt und entführt wurden, intensiv die Nachrichten verfolgt. Um zu erfahren, was genau geschehen war, half es, nicht nur die deutschen Meldungen zu durchforsten, sondern auch israelische Medien zu nutzen und weitere englischsprachige Berichte. Die unglaublich brutalen Verbrechen, die bei diesem Pogrom begangen wurden, haben mich so geschockt, dass ich bis heute nicht imstande war, darüber zu schreiben. Ich war gelähmt von den Gräueltaten. Ich habe geweint. Ich habe große Angst verspürt. Das pure Böse war hereingebrochen und mir fehlten die Worte, um auszudrücken, was ich empfinde. Auch jetzt ringe ich mit meinen Worten. Sie klingen alle so abgenutzt, technisch. Ich müsste neue Worte dafür geben, um der Intensität meiner Gefühle Ausdruck zu verleihen. Ich werde nun versuchen, Gefühle und Eindrücke sowie Nachrichten über die Ereignisse hier festzuhalten. Es geht mir nicht um Vollständigkeit. Da ich nicht alles in einen Blogbeitrag quetschen will, werde ich meine Notizen auf mehrere Tage nach dem 7. Oktober aufteilen, auch wenn ich erst jetzt mit dem Schreiben beginne. Auf diese Weise kann ich meine Gedanken, Ereignisse und Links etwas sortieren.

Am 7.10. 2023 erfolgte ein massiver Raketenangriff auf Israel. Die Hamas drang in israelisches Territorium ein und überfiel Dörfer und Kibbuzim (u.a. den Kibbuz Be’eri) in der Nähe des Gazastreifens. Die Terroristen richteten ein Blutbad an der israelischen Zivilbevölkerung an. Auf einem Musikfestival wurden allein über 250 Menschen ermordet. Die Bestien, so kann ich sie nur nennen, machten auch vor Kindern (und sogar Babys!) nicht halt. Es kam zu unvorstellbaren Gewaltexzessen. Videos und Fotos, die diese dokumentieren, sind unerträglich. Obwohl ich in Deutschland und somit weit weg von den Ereignissen lebe, haben mich die zahlreichen Berichte, Fotos und Videos in gewisser Weise traumatisiert. Ich war erschüttert, fühlte eine unglaubliche Erschöpfung und konnte tagelang nur die nötigsten Dinge erledigen. Ich habe das Bedürfnis, darüber zu schreiben, bin dazu aber erst jetzt in der Lage. Ich möchte hiermit nicht nur meine Gefühle und Gedanken für mich persönlich ordnen, sondern auch Empathie bei meinen Lesern für die etwa 1.200-1.500 israelischen und ausländischen Opfer (die Zahlen schwanken, aber seit dem Holocaust wurden nicht mehr so viele Juden an einem einzigen Tag ermordet!), für die ungefähr 5.400 Verletzten und ca. 250 Geiseln wecken. Ich weiß, dass mein kleiner Blog kaum von jemandem gelesen wird, aber ich möchte diese Plattform dafür trotzdem nutzen. Frauen und Männer, Alte und Kranke und Kinder sind als Geiseln noch immer in der Gewalt der Terroristen. Sie wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Von den meisten wissen wir nicht, wie es ihnen ergeht, was sie alles erleiden müssen.

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